SCHLESWIG ALS THEATERSTADT – DAS LEITPROJEKT

Seit 2012 finden Schauspielaufführungen des Landestheaters im Slesvighus der Sydslesvigk Foreining (SSF) und Sinfoniekonzerte in der dänischen Schule der A. P. Møller Skolen statt. Beide fungieren als Interimsspielstätten. Die Aufführungen des Musiktheaters sind für Theaterbesucher aus der Schleswiger Region per Bustransfer nach Rendsburg oder Flensburg erreichbar. Seit der Nutzung der Interimsspielorte sind die Besucherzahlen des Landestheaters in Schleswig um 2/3 eingebrochen.

In der letzten Spielzeit 2010/11 vor Schließung des Schleswiger Theatergebäudes fanden in Schleswig 204 Veranstaltungen mit 39.612 Besuchern statt. Dies endete jedoch abrupt mit Schließung des Theatergebäudes im Sommer 2011, als die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet werden konnte. Im Jahr 2015 folgten der Abriss des Gebäudes und in dessen Folge auch die Verlegung des Verwaltungssitzes des Landestheaters von Schleswig nach Rendsburg mit dem damit verbundenen Verlust der Schleswiger Arbeitsplätze.

Bekannte Schauspieler*innen am Landestheater waren u.a. Axel Prahl, Rainer Bock, Gabriel Merz, Julian Weigend, Lisa Karlström, Claus Wilke, Dietmar Schönherr und Heinz Drache. Als Opernsänger*innen begannen u.a. Klaus Florian Vogt und Evelyn Herlitzius ihre Karrieren am Landestheater.

Als Generalmusikdirektoren wirkten zwischen 1974 und 2019 Russlan Raytscheff, Hector A. Urbon, Gerhard Schneider, Joachim Willert, Per Borin, Gerard Oskamp, Mihkel Kütson und Peter Sommerer. 2019 übernahm Kimbo Ishii diese Aufgabe, 2022 dann Ingo Martin Stadtmüller. 

Bei Gründung der Schleswig-Holsteinisches Landestheater und Sinfonieorchester GmbH 1974 wurde Dr. Horst Mesalla Generalintendant und alleinzeichnungsberechtigter Geschäftsführer. Ihm folgten von 2000 bis 2010 Michael Grosse, von 2010 bis 2020 Peter Grisebach und seit 2020 als aktuelle Generalintendantin und Geschäftsführerin Dr. Ute Lemm.

Schleswig ist seit den Zeiten der Gottorfer Herzöge im 17. Jahrhundert ein traditioneller Theaterstandort. Über die Jahrhunderte hinweg fungierten verschiedene Gebäude in der Stadt als Theaterstätten: von 1750 – 1839 das Theater im Ballhaus auf Schloß Gottorf, 1839 – 1881 der Theatersaal im Stadtweg und ab 1892 das städtische Schauspielhaus im Lollfuß. Im Jahr 1922 erwarb die Stadt das Theatergebäude im Lollfuß und sanierte es umfassend im Bereich des Bühnenturms, des Orchestergrabens und der Theatertechnik. Dies blieb bis zum Jahr 2011 so, als das Schleswiger Stadttheater wegen unsicherer Statik zunächst geschlossen und im Jahr 2015 abgerissen werden musste.

 

Theaterstadt Schleswig 

Seit dem 17. Jahrhundert ist die Stadt Schleswig traditioneller Theaterstandort.